Lehrende: Prof. Dr. Silke Petersen
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: Johannesevangelium
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Das Johannesevangelium ist ein höchst faszinierender Text und zugleich eine neutestamentliche Schrift, bei der es in kaum einer grundlegenden Frage einen Forschungskonsens gibt. Ungeklärte Fragen sind u.a.: Kannte „Johannes“ die synoptischen Evangelien? Wer war der Lieblingsjünger? Wie lässt sich die johanneische Gemeinde vorstellen oder rekonstruieren? Zudem wird der Ort des Evangeliums in der Religionsgeschichte diskutiert: Während die ältere Forschung sich primär an der Alternative „gnostisch“ oder „antignostisch“ abgearbeitet hat, wird heute zunehmend das Verhältnis des Evangeliums zum Judentum diskutiert, darüber hinaus spielen aber auch Mysterienkulte wie etwa der Dionysoskult eine Rolle. Eine Einschätzung der genannten Fragen und Alternativen ist in hohem Maße vom jeweiligen Vorverständnis der Interpretierenden abhängig. Deshalb wird es in diesem Seminar neben religionsgeschichtlichen Suchbewegungen auch um die eigene hermeneutische und theologische Position im Dialog mit dem Evangelium gehen. Zielgruppe und Voraussetzungen: Das Seminar ist für Studierende mit Griechischkenntnissen. Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferates oder Thesenpapiers oder zur Gestaltung eines Unterrichtsentwurfs wird vorausgesetzt.
Literatur: Petersen, Silke, Das andere Evangelium. Ein erster Wegweiser durch die Johannesforschung, in: Zeitschrift für Neues Testament 23, 2009, 2–11 – Reinhartz, Adele, A Nice Jewish Girl Reads the Gospel of John, in: Semeia 77, 1997, 177–193 – Wengst, Klaus, Bedrängte Gemeinde und verherrlichter Christus, München 31992