41-028 Gesellschaftliche Bedingungen (und Prozesse) von Bildung und Erziehung: '1968' in bildungshistorischer Perspektive

Lehrende: Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: 0a1d/e

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 32

Anmeldegruppe: Psychische oder Gesellschaftliche Bedingungen (und Prozesse) von Bildung und Erziehung

Kontingentschema: HF/NF/MuB 40% LA 60%

Kommentare/ Inhalte:
Die Chiffre ‚1968‘ spielt in der öffentlichen Erinnerung eine wichtige Rolle und ruft ganz unterschiedliche Assoziationen, etwa Studierendenproteste und Antikriegsdemonstrationen oder demokratischer Aufbruch und gewalttätige Radikalisierung, hervor. Charakteristisch für das westdeutsche ‚1968‘ war im internationalen Vergleich die besondere Bedeutung der Pädagogik. Im Seminar steht das Verhältnis von Bildung, Erziehung und Gesellschaft in zweifacher Hinsicht im Mittelpunkt. Zum einen wird untersucht, wie die ‚68er‘ den Zusammenhang von gesellschaftlichen Bedingungen und Pädagogik wahrnahmen; zum anderen wird gefragt, in welche politischen, ökonomischen, und sozialen Zustände sie selbst in der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre eingebunden waren und wie diese sie prägten. Anhand der Auswertung von zeitgenössischen Quellen sowie von Forschungsliteratur geht es im einzelnen um Themen wie Antiautoritäre Erziehung und Kritische Erziehungswissenschaft, Universitätsreformen, Kinderläden und Sexualerziehung, Geschlechter- und Generationenverhältnisse sowie Schüler- und Heimerziehungsbewegung.

Literatur:
Meike Sophia Baader (Hrsg.): „Seid realistisch, verlangt das Unmögliche“. Wie 1968 die Pädagogik bewegte, Weinheim u.a. 2008

Meike Sophia Baader/Ulrich Herrmann (Hrsg.): 68 – Engagierte Jugend und Kritische Pädagogik. Impulse und Folgen eines kulturellen Umbruchs in der Geschichte der Bundesrepublik, Weinheim/München 2011

Christina von Hodenberg: Das andere Achtundsechzig. Gesellschaftsgeschichte einer Revolte, Bonn 2018