Lehrende: Prof. Dr. Fernando Enns
Veranstaltungsart: Blocklehrveranstaltung
Anzeige im Stundenplan: Friedenstheologie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Weitere Informationen: Blocklehrveranstaltung
Kommentare/ Inhalte: Die Erkenntnisse aus den postkolonialen Studien verändern gerade unsere gesamte Wahrnehmung (und Hermeneutik). Die Verstrickung in die koloniale Gewaltgeschichte, einhergehend mit Unterdrückung, Rassismus, Sklavenhandel, Ausbeutung von Land u.v.m. wirkt immer noch – so die These. Ehemalig kolonisierte Gemeinschaften analysieren die weiterhin bestehenden, nicht nur ökonomischen Abhängigkeiten, Fremdzuschreibungen und Selbstwahrnehmungen. Ehemalige Kolonialherren beginnen zögerlich, die "white supremacy" zu reflektieren und (selbst-) kritische Fragen hinsichtlich ihres Weltbildes zu stellen, das von dieser Gewaltgeschichte geprägt ist, auch und gerade in der Forschung. Dies kann die theologische Reflektion nicht unverändert lassen. Im englisch- und spanischsprachigen Raum sind dazu bereits bahnbrechende Arbeiten vorgelegt worden, die in Deutschland bisher noch wenig rezipiert werden. Am ersten Wochenende wollen wir uns in die Fragen und Theorie(n) der postkolonialen Studien einarbeiten. Themen wie Identität, Rassismus, Gender, ökonomische Abhängigkeiten u.v.m. müssen dort zur Sprache kommen. Am zweiten Wochenende sollen uns diese hermeneutischen Ansätze den Horizont bieten für eine kritische „Re-Lektüre“ gängiger Friedenstheologie(n) und -ethiken. Das Seminar wird zweisprachig (englisch/deutsch) stattfinden.
Literatur: Literatur zur Einführung: Andreas Nehring/Simon Tielesch (Hg.), Postkoloniale Theologien. Bibelhermeneutische und kulturwissenschaftliche Beiträge, Stuttgart 2013. María do Mar Castro Varela / Nikita Dhawan, Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung, Bielefeld 2015.