Lehrende: Prof. Dr. Jan Patrick Zeller
Veranstaltungsart: Workshop
Anzeige im Stundenplan: Systemlinguistik
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Kommentare/ Inhalte: 21.-23.06.2019 Die Konzepte der Systemlinguistik helfen uns, Sprachsysteme zu beschreiben und in ihrer Funktionsweise und immensen Leistungsfähigkeit zu verstehen. Dies ist allerhand – aber bei Weitem noch nicht alles. Gerade zu Beginn des Studiums ist es oft schwierig, die Querverbindungen zwischen diesen Konzepten zu ziehen und ihre Relevanz für Bereiche des täglichen Lebens außerhalb der Universität zu erkennen. Ein solcher Bereich, der Ihnen als (angehenden) SprecherInnen slavischer Sprachen in Deutschland auf Schritt und Tritt in Ihrem täglichen Leben begegnet, ist der Bereich des deutsch-slavischen Sprachkontakts: Was passiert, wenn Menschen mehrere Sprachen benutzen? Um dies zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren sind Kenntnisse der Systemlinguistik gelinde gesagt überaus hilfreich. Als Beispiele können die unterschiedliche Neigung verschiedener Wortarten zur Entlehnung in eine andere Sprache, Anpassungen in der Wortstruktur bei der Übernahme von Wörtern in das System einer anderen Sprache, der Niederschlag von lautlichen Unterschieden zwischen Sprachen insbesondere in der Verbindung mit deren Position im jeweiligen Sprachsystem, Übertragungen in der Satzstruktur, die Übernahme von Teilbedeutungen bei sprachübergreifend nur teilweise bedeutungsgleichen Wörtern und der Einfluss der Satzstruktur auf die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels in eine andere Sprache dienen. In dem Workshop lernen sie Werkzeuge kennen, mit denen Sie konkrete Beispiele mehrsprachiger Rede festhalten und analysieren können. Sie wiederholen und verfestigen Kenntnisse aus der Systemlinguistik und lernen, wie Sie mit ihrer Hilfe Phänomene mehrsprachige Rede beschreiben, analysieren und interpretieren können. Sie erhöhen nicht nur ihr Verständnis systemlinguistischer Konzepte, sondern auch das Verständnis der Relevanz dieser Konzepte für Phänomene Ihrer unmittelbaren Lebenswelt. Sie können gelernte abstrakte Inhalte nicht nur auf neue konkrete Fragestellungen, sondern auch auf solche aus anderen Bereichen übertragen und Querverbindungen zwischen verschiedenen Teilbereichen der Linguistik ziehen. Gleichzeitig führt sie der Workshop an einen wichtigen Forschungsschwerpunkt der Hamburger Slavistik und der Hamburger Linguistik allgemein heran. Der Workshop richtet sich an Studierende der Slavistik (HF, NF, LA), OstESt oder MOTION insbesondere in einem frühen Stadium ihres Studiums, die das Seminar zur Systemlinguistischen Beschreibung (Rus/ Pol/ BKS) besuchen oder bereits abgeschlossen haben. Die Teilnahme kann im Optional-/Wahlbereich mit 2 LP (außer LA) angerechnet werden. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 begrenzt.
Modulkürzel: SLM-WB
