Lehrende: Prof. Dr. Birgit Recki
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 25
Kontingentschema: Phil_Standard_WS1415
Weitere Informationen: Für den erfolgreichen Besuch dieser Veranstaltung im Rahmen des Fachspezifischen Wahbereichs werden 4 LP angerechnet.
Kommentare/ Inhalte: Dem Denken Kants ist immer wieder sein ahistorischer Charakter und seine gesellschaftliche Indifferenz vorgehalten worden: Der Kritiker der Vernunft hätte außer seinen drei großen Kritiken, in denen er die zeitlosen Formen menschlicher Vernunft untersucht, auch noch eine Kritik der historischen Vernunft schreiben sollen, um der menschlichen Wirklichkeit in ihrem Wandel gerecht zu werden. Die kleinen Schriften der 80er und 90er Jahre zeigen Kant indessen als Theoretiker der Kultur und als Geschichtsphilosophen, dem im Interesse der Vernunft mit den sozialen und politischen Formen der menschlichen Freiheit auch der Fortschritt der Menschheit und der Frieden als oberstes Ziel der Politik zum Problem werden. Indem damit die gesellschaftliche und geschichtliche Dimension menschlichen Handelns zum Thema wird, macht sich zugleich die Dringlichkeit eines erweiterten Naturbegriffs geltend: Die kleinen Schriften der 80er Jahre zeigen Kant auf dem Weg zu jenem Begriff einer zweckmäßigen Natur, den die Kritik der Urteilskraft entwickeln wird. Wir lesen die geschichtsphilosophischen Texte Kants und ordnen sie in den größeren Zusammenhang seiner praktischen Philosophie ein.
Literatur: Die folgenden Texte stehen im Zentrum der Seminararbeit: * Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784) * Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht (1784) * Mutmaßlicher Anfang der Menschengeschichte (1786), * Zum ewigen Frieden (1795) (alle in Akademie-Ausgabe Bd. VIII)
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Studienleistungen: