Lehrende: Dr. Michael Oliva Cordoba
Veranstaltungsart:
Proseminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 28
Kontingentschema: Phil_Standard_WS1415
Weitere Informationen:
Für den erfolgreichen Besuch dieser Veranstaltung im Rahmen des Fachspezifischen Wahbereichs werden 3 LP angerechnet.
Kommentare/ Inhalte:
Die Handlungstheorie ist als eigene philosophische Disziplin verhältnismäßig jung. Obwohl schon die Antike das Handeln als grundlegenden Zug des Menschen in den Blick genommen hat, ist die systematische Betrachtung in nicht primär dienender Funktion ein Kind der Nachkriegszeit. Der Fokus der philosophischen Handlungstheorie lag seither vor allem auf theoretischen Fragen (der Ontologie, der Theorie der Kausalität und der Philosophie des Geistes). Da das Handeln aber natürlich eminent praktische Relevanz hat, ist sie im Gewande der Diskussion um die praktische Rationalität gleichsam ein zweites Mal entstanden. Wir leben daher philosophisch mit der Schizophrenie, das Rad (des Handelns) im 20. Jahrhundert gleich zweimal neu erfunden zu haben - und das, nachdem es eine mehr als zweitausendjährige Geschichte auf dem Buckel hatte.
In diesem Seminar wollen wir uns dem zentralen, an der Schnittstelle zwischen Theoretischer und Praktischer Philosophie stehenden Thema in einführender und ganz grundlegender Weise nähern. Wir wollen das Fundament freilegen, auf dem beide Herangehensweisen ruhen oder ruhen sollten. Ansatzpunkt dafür ist uns nicht die beiden Ansätzen eigene "Top down"-Herangehensweise, die schon beträchtliche begriffliche Anleihen verlangt, sondern eine "Bottom-up"-Strategie, die von alltäglichen Handlungserklärungen ausgeht und die unterliegenden Kategorien freizulegen sucht. Wir nähern uns dem Handeln damit vom Ansatz der Philosophie der normalen Sprache, ohne aber bei ihr stehen zu bleiben.
Gute Einführungen in die Grundlagen der Handlungstheorie sind rar. Hilfreicher Ausgangspunkt ist Ralf Stoeckers Sammlung Handlungen und Handlungsgründe (Paderborn 2002, Mentis). Den Rest (und die dazu begleitende Literatur), erarbeiten wir uns selbst.
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind aktive Mitarbeit, selbständige Lektüre und die Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferates. Kenntnisse in Logik und Sprachphilosophie sind (immer) hilfreich, jedoch (hier) keine Voraussetzung.
Literatur:
Dancy, Jonathan & Sandis, Constantine, Philosophy of Action: An Anthology, Oxford 2015: Wiley-Blackwell.
Davidson, Donald: Essays on Actions and Events, Oxford 1980, Oxford UP.
Frankfurt, Harry: The Importance of what we care about, Cambridge 1998, Cambridge UP.
Ginet, Carl: On action, Cambridge 1990, Cambridge UP.
O’Connor, Timothy & Sandis, Constantine: A Companion to the Philosophy of Action, Oxford 2010, Wiley-Blackwell.
Stoecker, Ralf (Hg.): Handlungen und Handlungsgründe, Paderborn 2002, Mentis.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistungen:
- aktive Teilnahme
- sorgfältige Vor-/Nachbereitung der Seminarsitzung
- weitere Studienleistungen werden ggf. am Anfang der Veranstaltung bekannt gegeben
Prüfungsleistung:
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