47-081 Seminar: Ethische Kompetenz, B

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Alicia Picker

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: EW-FÜB2-08

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 10 | 30

Weitere Informationen:
Der Zugang zu Modul und Lehrveranstaltung ist in der Regel an die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen gekoppelt. Näheres s. Modulhandbuch zu den Wahlpflichtmodulen im Fachüberschreitenden Bereich, Modul EW-FÜB2-08.

***Wegen des hohen Anteils nicht nachholbarer, diskursiver Präsenzlernerfahrungen ist Voraussetzung für den Modulabschluss die regelmäßige Anwesenheit!***

Lernziel:
Folgende Fähigkeiten sollen im einzelnen gefördert werden:


  • Die Kenntnis über Strömungen/Paradigmen ethisch-philosophischer Diskurslinien
  • Die Kenntnis über die moralische Entwicklung insbesondere im Kindes- und Jugendalter
  • Die Fähigkeit Teilaspekte moralischer Urteilsbildung und moralischen Handelns differenziert wahrnehmen zu können
  • Die Fähigkeit, eigenes Verhalten sowie Standpunkte aus moralpsychologischer Perspektive reflektieren und ggf. um neue Perspektiven erweitern zu können
  • Der Erwerb praxisrelevanter Methoden und Modelle für die wertebezogene Kommunikation mit AdressatInnen in der pädagogischen Praxis (z.B. in Beratungs- oder Konfliktanalysesettings)

Vorgehen:
Das Seminar teilt sich thematisch in drei Blöcke:

Im ersten Block werden ethisch-philosophische Grundlagen (d.h. verschiedene Strömungen, z.B. des Utilitarismus, des Kantianismus sowie der Tugendethik) vermittelt. Die Studierenden bekommen die Möglichkeit, moralische Dilemmata bzw. eigene (moralische) Interessenkonflikte aus Betrachtungsweisen der jeweiligen Strömung zu erörtern.

Im darauffolgenden zweiten Block werden Einblicke in aktuelle, moralpsychologische Perspektiven vermittelt. Insbesondere werden wir uns mit der Moralsockeltheorie von Jonathan Haidt und der Theorie ethischer Dissonanz (sowie der theory of self-concept maintenance) von Dan Ariely beschäftigen. Dabei geht es vor allem um die Fragen:


  • Wie erlernen wir moralisches Wissen und wann/wie entwickelt sich moralische Motivation?
  • Welche gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Einflüsse wirken auf den Erwerb von moralischem Wissen und moralischer Motivation?
  • Handeln wir unseren eigenen Werten entsprechend? Und: Welche Faktoren begünstigen unmoralisches Verhalten? Welche Faktoren begleiten (moralische) Interessenkonflikte?
  • Welche Implikationen ergeben sich daraus für die pädagogische Praxis (und auch: für die Rolle als Pädagoge/Pädagogin)?


Die moralpsychologischen Grundlagen werden anliegen- und praxisnah – z.B. anhand von Beispielsituationen aus pädagogischen Tätigkeitsfeldern - vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Im dritten Block geht es Kommunikation unter Berücksichtigung moralpsychologischer Perspektiven. Leitende Frage ist, wie sich eine situationsangemessene Kommunikation (z.B. in Beratung, Konfliktanalyse etc.) gestalten lässt, in der die Wertevorstellungen verschiedener (Konflikt-)Parteien herausgearbeitet und reflektiert werden. Dazu werden u.a. die Kommunikationsmodelle Schulz von Thuns genutzt.
 

Literatur:
Ariely, D. (2013). The (honest) truth about dishonesty. How we lie to everyone - especially ourselves (First Harper Perennial edition). New York, NY: Harper Perennial.
Barkan, R., Ayal, S. & Ariely, D. (2015). Ethical dissonance, justifications, and moral behavior. Current Opinion in Psychology, (6), 157–161.
Gino, F., Ayal, S. & Ariely, D. (2009). Contagion and Differentiation in Unethical Behavior. The Effect of One Bad Apple on the Barrel. Psychological Science, 20(3).
Haidt, J. (2013). The righteous mind. Why good people are divided by politics and religion. London: Penguin Books.
Harter, S. & Bukowski, W. M. (2012). The construction of the self. Developmental and sociocultural foundations (2. ed.). New York, NY: Guilford Press.
Mazar, N., Amir, O. & Ariely, D. (2008). The Dishonesty of Honest People: A Theory of Self-Concept Maintenance. Journal of Marketing Research, 45(6), 633–644.
Sautermeister, J. & Münchner Kompetenz Zentrum Ethik, M. K. Z. E. (Hrsg.). (2017). Moralpsychologie. Transdisziplinäre Perspektiven. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
Schulz von Thun, F. (2016/1990). Miteinander reden 2: Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung; Differentielle Psychologie der Kommunikation. Taschenbücher (Rororo, Bd. 8496, 35. Aufl.). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

-> Als Seminarlektüre werden Auszüge gelesen.

Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Die regelmäßige aktive Teilnahme an Plenumsterminen und den Gruppenterminen zwischen den Plenumsterminen ist verpflichtend (vgl. Modulbeschreibung).

Studienleistungen sind das Lesen vorgegebener Texte und das Anfertigen eines seminarbegleitenden, persönlichen Portfolios (näheres dazu im Seminar).

 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Fr, 22. Nov. 2019 14:15 20:00 VMP 5, 4098 Alicia Picker
2 Sa, 23. Nov. 2019 10:00 15:00 VMP 5, 4098 Alicia Picker
3 Sa, 14. Dez. 2019 10:00 15:00 VMP 8 R 06 Alicia Picker
4 Fr, 20. Dez. 2019 14:15 20:00 VMP 8 R 06 Alicia Picker
5 Fr, 10. Jan. 2020 14:15 20:00 VMP 8 R 020 Alicia Picker
Prüfungen im Rahmen von Modulen
Modul (Startsemester)/ Kurs Prüfung Datum Lehrende Bestehens­pflicht
EW-FÜB2-08 Ethik - Gerechtigkeit - Bürgersinn (WiSe 19/20) / EW-FÜB2-08  Seminar: Ethische Kompetenz, B 1  Studienleistungen Seminar k.Terminbuchung Alicia Picker Ja
Übersicht der Kurstermine
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Alicia Picker