Lehrende: Franca Buss; Magdalena Grüner; Isabelle Lindermann; Lisa Thumm
Veranstaltungsart: Ringvorlesung
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Weitere Informationen: . WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 19/20
Kommentare/ Inhalte: "Aktuell werden feministische Theorien, Praktiken, Methoden und Geschichten nicht nur innerhalb der Kunst- und Kulturszenen wieder verstärkt diskutiert und grundlegend in ihren Gültigkeiten in Frage gestellt. Dabei zeigt sich vor dem Hintergrund eines (rechts)konservativen Backlashs auf gesellschaftlicher wie politischer Ebene auf der einen Seite, sowie der Vielfalt aktueller feministischer Praktiken auf der anderen Seite, dass die Notwendigkeit feministischer Kritik nichts an Bedeutung verloren hat. Die Methoden dieser feministischen Kritik nehmen spätestens seit den 1970er Jahren systematisch auch akademische Fächer wie Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in den Blick und fordern die bis dato etablierten Standards der Wissenschaftspraktiken nicht nur heraus, sondern brachten und bringen weiterhin neue hervor. Die Ringvorlesung „Feministische Debatten in der Kunstgeschichte“ nimmt diese aktuellen Debatten zum Anlass, ein Angebot für Studierende sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Auseinandersetzungen mit feministischen Diskursen und Methoden zu schaffen. Ziel ist es, gerade den vielschichtigen und teils antagonistischen Facetten des oftmals monolithisch repräsentierten „Feminismus“ Raum zu geben. Die inhaltliche und methodische Zusammensetzung der Beiträge ist daher explizit heterogen angelegt, um die Vielzahl von Perspektiven, die feministische Diskurse prägen, produktiv zu machen und kontroverse Diskussionen anzustoßen. Dabei geht es auch darum, sichtbar zu machen, dass feministische Methoden sowie feministische Kritik über zeitliche und thematische Einhegungen hinweg strukturelle akademische Möglichkeiten des epochenübergreifenden und interdisziplinären Arbeitens bieten. Denn feministische Kunstgeschichtsschreibung bedeutet mehr, als über weibliche Künstler*innen zu schreiben: die Vorlesungsreihe will konkrete Strategien und Entwürfe feministischer Wissensproduktion aufzeigen und erproben sowie dabei die (Kunst-)Geschichtsschreibung selbst kritisch beleuchten. Zu fragen ist also: Wie genau materialisieren sich diese vielfältigen feministischen Ansätze in künstlerischen, akademischen wie aktivistischen Praktiken? Welche Geschichten und Narrative werden heute für feministische Handlungsweisen (re)aktiviert? Und wie kann auf dieser Grundlage feministische Kunstgeschichte heute eigentlich aussehen? Ein zentrales Anliegen der Ringvorlesung ist es, sich kritisch mit Normierungstendenzen in Politik, Gesellschaft und Wissenschaften auseinanderzusetzen; die hierarchischen und vergeschlechtlichten Gegebenheiten in universitären Strukturen sollen hinterfragt und auf die Probe gestellt werden. In Konzeption und Durchführung der Ringvorlesung arbeiten wir aus diesem Grund kollektiv als Gruppe aus unterschiedlichen Akteurinnen – und wollen damit auch der kompetitiven Entsolidarisierung und Vereinzelung im Wissenschaftsbetrieb praktisch entgegenarbeiten."
Modulkürzel: BA ab WiSe 12/13 (HF/NF): AM4, FWB-Intern/ WB-KULTUR, FWB-uniweit, ABK I + III BA ab WiSe 16/17 (HF/NF): AM4, WB1-FV, WB-KULTUR, SG