Lehrende: Jasmin Kermanchi
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Filmische Erneuerung
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 20
Weitere Informationen:
Die Anzahl der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich belegt wird.
Kommentare/ Inhalte:
NEUE Filme schaffen – das war nicht nur das Ziel einer Gruppe italienischer Regisseure nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Filmindustrie (Neorealismus), sondern auch der französischen Nouvelle Vague-Vertreter ab den späten 1950er Jahren und von Filmemachern zahlreicher weiterer Filmnationen in den Folgejahren. Dabei richten sich die sogenannten ‚Neuen Wellen‘, die von einem Generationswechsel geprägt sind, gegen die Konventionen des etablierten Kommerzkinos. Sie verfolgen primär andere politische und ästhetische Ziele. Dieser Protest äußert sich in Filmen und Deklarationen, die beide Gegenstand des Seminars sein werden.
Trotz aller Heterogenität lassen sich in den filmischen Erneuerungsbewegungen wiederkehrende, auch ästhetische, Strategien finden, etwa die bereits im Neorealismus eingesetzte authentische Sprache der LaiendarstellerInnen, die heute etwa im Reality-TV genutzt wird.
Das Seminar bietet Einblicke in verschiedenste globale Erneuerungsbewegungen seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 2000er Jahre. Dazu gehören u. a. der Italienische Neorealismus, die Nouvelle Vague, das New American Cinema, das Free Cinema in Großbritannien, der Neue Deutsche Film, das dänische Dogma 95-Manifest sowie die Berliner Schule. Mit dem Direct Cinema und dem Cinéma Vérité der 1960er Jahre werden außerdem auch Erneuerungen innerhalb der Gattung des Dokumentarfilms betrachtet.
Dabei folgt das Seminar nach einigen Einführungen weitgehend der historischen Chronologie und richtet das Augenmerk jeweils auf unterschiedliche Filmnationen. Auch eine Sitzung zu den Einflüssen auf Länder abseits von Europa und Nordamerika, etwa Brasilien, Indien, Japan oder Iran, ist geplant.
Neben Analysen der Inhalte, der Dramaturgie und Ästhetik ausgewählter filmischer Beispiele für die einzelnen Neuen Wellen werden auch die historischen Kontexte, die technischen Produktionsmöglichkeiten und die Einflüsse auf die anderen Filmnationen beleuchtet.
Lernziel:
Das Seminar vermittelt grundlegende Kenntnisse im Bereich der Mediengeschichte und -ästhetik. Anhand prototypischer Beispiele für die Neuen Wellen werden zudem filmanalytische Fähigkeiten geschult.
Vorgehen:
In den Sitzungen werden die Texte diskutiert und die filmischen Beispiele vor dem Hintergrund der historischen Kontexte und Ziele der Erneuerungsbewegungen gemeinsam analysiert. Als Ergänzung zur Seminardiskussion und Anregung sollen in ausgewählten Seminarsitzungen Referate dienen (max. 20 Min.).
Literatur:
Zur Einführung:
Christen, Thomas (Hrsg.) (2016). Vom Neorealismus zu den Neuen Wellen. Filmische Erneuerungsbewegungen 1945-1968. Marburg: Schüren.
Eine ausführliche Literaturliste wird den Studierenden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.
Modulkürzel:
[muk-a01g] [muk-a02] [muk-a1] [muk-a2] [muk-wb]
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistung: regelmäßige Teilnahme und Referat (20 Min.)
Prüfungsleistung: Hausarbeit (15 Seiten)
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