Lehrende: Dr. Kathrin Rottmann
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Weitere Informationen: . WICHTIGE Hinweise vom Studienbüro zum WiSe 19/20
Kommentare/ Inhalte: Chemische Reaktionen forderten zu Experimenten mit Farben und Materialien heraus. Seit dem „chemischen Zeitalter“ (Friedrich Schlegel) wurde ihre plötzliche Veränderlichkeit als Korrelat schöpferischer Fantasie oder als Eigenleben verstanden und auf unterschiedliche Weise inszeniert, beispielsweise mit instabilen Pigmenten auf Leinwänden, Entwicklerlösungen auf Fotopapier oder Installationen mit Chemikalien im Kunst- und Ausstellungsraum. Für die Erforschung von solchen chemischen Reaktionen war die Alchemie zuständig, bis sie im Laufe des 18. Jahrhunderts von der Chemie abgelöst wurde. Obwohl beide ihr Vorgehen und Methoden teilten, wurde die Chemie als Naturwissenschaft definiert und die naturphilosophisch begründete Alchemie als obskur verunglimpft, bis die Entdeckung der Radioaktivität ihr im 20. Jahrhundert zu neuer Popularität verhalf. Exemplarisch wird im Seminar untersucht, wie und wozu al/chemische Elemente und Prozesse in der modernen und zeitgenössischen Kunst in verschiedenen Medien und Materialien genutzt und welche Bedeutungszuschreibungen damit aufgerufen wurden. Dabei sollen auch die utopischen Versprechen und der politische Gebrauch von Chemie und Alchemie diskutiert werden.
Literatur: Esther Leslie: Synthetic worlds. Nature, art and the chemical industry, London 2005. Robert Stockhammer: Vom Kot zum Gold, in: Daidalos 56, 1995, S. 56–60. Urszula Szulakowska: Alchemy in contemporary art, Ashgate 2011.
Modulkürzel: BA ab WiSe 12/13 (HF/NF): EM2, FWB-Intern/WB-KULTUR BA ab WiSe 16/17 (HF/NF): EM2, WB1-FV, WB-KULTUR