52-225 Gender modellieren - Gender-Rollen und Stereotype in der Literatur des 19. Jahrhunderts [DSL/DE-A-NdL] [DSL/DE-A-DSL] [SLM-WB] [Master-WB]

Lehrende: Mareike Katharina Schumacher

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: Gender modellieren

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
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Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -

Kommentare/ Inhalte:
In diesem Seminar gehen wir gemeinsam der Frage auf den Grund, wie Gender-Rollen und Gender-Stereotype konstruiert sein können. Dazu lesen wir Grundlagentexte der Gendertheorie und entwickeln daraus ein Modell von Gender-Stereotypen. Mit Hilfe dieses Modells und digitalen Methoden und Tools untersuchen wir eine Auswahl der Novellen des deutschen Novellenschatzes. Ziel des Seminars ist es, die Lektüre der theoretischen Texte in einer digital unterstützen Korpus-Analyse direkt auf die Primärtexte anzuwenden. Dabei konzentrieren wir uns auf eine möglichst ausgewogene Auswahl an Novellen, sowohl was die Gender-Zuschreibung der Autor*innen angeht als auch den Grad der Kanonisierung der jeweiligen Texte. Neben der Stereotypisierung von Gender-Rollen interessieren uns auch stets die Abweichungen von Zeit-typischen Rollenbildern.
Im Zentrum des Seminars steht zunächst die theoretische Aneignung von Gender-Theorien, die sich an folgenden Fragestellungen orientiert:
1. Was ist Gender?
2. Welche Stereotype und Rollenbilder sind mit binärer Genderzuschreibung verknüpft?
3. Welche Spielräume für Abweichungen gibt es und wie werden diese klassifiziert?
Mit Hilfe dieser Fragestellungen wird ein Modell erstellt, welches darauf ausgerichtet ist, Gender-Zuschreibungen an konkreten Textmerkmalen nachweisen zu können. Das Modell wird in der zweiten Seminarhälfte mit Hilfe von Standard-Verfahren der Digital Humanities erprobt. Die Teilnehmer*innen werden in die Nutzung dieser Tools und Verfahren eingeführt, und wenden sie dann auf die ausgewählten Novellen an. Das gelehrte Methodenspektrum umfasst:
1. Named Entity Recognition,
2. Topic Modeling,
3. Kollaborative digitale Annotation,
4. Netzwerkanalyse.
Die Studierenden entwickeln während des Seminars ein eigenes Teilprojekt, welches dann in der Hausarbeit als Prüfungsleistung erforscht wird. Als Studienleistung wird ein Essay geschrieben, der entweder einen theoretischen oder einen methodischen Aspekt der im Seminar vermittelten Inhalte reflektiert. Die theoretischen Texte zur Vorbereitung der Sitzungen werden zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Die Methodenkompetenz wird in einer DH-Challenge erworben, deren wöchentlicher Arbeitsaufwand in etwa der Lektüre der Theorietexte entspricht. Es sind keinerlei technische Vorkenntnisse nötig.
Zur Einführung in die Verfahren siehe u.a.:
http://fortext.net
Zur generellen Einführung in die Digital Humanities siehe u.a.:
A New Companion to Digital Humanities. Susan Schreibman, Ray Siemens, John Unsworth (eds.). Wiley 2015 (elektronisch verfügbar unter:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/book/10.1002/9781118680605);
Digital Humanities. Eine Einführung. Jannidis, Fotis, Kohle, Hubertus, Rehbein, Malte (Hrsg.): Metzler Verlag 2017.
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