Lehrende: Dr. Cormac Michael Walsh
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
3,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
7 | 24
Kommentare/ Inhalte:
Da die politisch-administrativen Grenzen von Großstädten mit ihren funktionalen Grenzen nicht übereinstimmen, ist eine räumliche Koordination über Stadt-, Kreis- und Ländergrenzen hinweg erforderlich. Durch Zusammenarbeit auf der metropolregionalen Ebene können Synergien hergestellt und regionalpolitische Herausforderungen gemeinsam bewältigt werden. Das Beispiel der Metropolregion Hamburg zeigt jedoch, das grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Stadt-Umland Kontext nicht als gegeben angenommen werden. Die Stadt Hamburg, die umliegende Gemeinden und Landkreise sowieund die Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen verfolgen oft unterschiedliche Ziele. Die Kosten und Vorteile der Stadtentwicklung werden nicht gleich verteilt und angrenzende Städten und Gemeinden stehen oft in Konkurrenz zueinander. Seit den 1990er- Jahren fehlt eine gemeinsame Planungsstrategie oder ein räumliches Leitbild, um die Entwicklung der Metropolregion nachhaltig zu steuern. Im Zuge der ökonomischen Globalisierung und Erweiterung der Metropolregion wird zunehmend großer Wert auf internationale Wettbewerbsfähigkeit und Sichtbarkeit gelegt. In diesem Zusammenhang verschiebt sich der Blick nach außen und Herausforderungen der nachhaltigen Raumentwicklung innerhalb der Stadtregion haben an Bedeutung verloren.In dieser Übung beschäftigen wir uns mit Fragen der Stadtentwicklung in der Metropolregion Hamburg.
Vorgehen:
Anhand von Fallstudien werden wir kritische Herausforderungen und aktuelle Ansätze der Stadt-Umland- Kooperation in den Bereichen Wohnungspolitik, Freiraumsicherung und Verkehrspolitik untersuchen. Teilnehmende Studierenden werden aufgefordert ins Feld zu gehen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und mit diversen Akteuren der Stadt- und Regionalentwicklung ins Gespräch zu kommen. Die Übung soll praxisorientiert sein, jedoch mit Bezug auf relevante Literatur der Stadtgeographie bzw. Stadt- und Regionalentwicklung.
Literatur:
Blatter, J. (2006) Geographical Scale and Functional Scope in Metropolitan Governance Reform: Theory and Evidence from Germany, Journal of Urban Affairs, 28 (2), 121-150.
Blotevogel, H. H. (2002) Deutsche Metropolregionen in der Vernetzung, Informationen zur Raumentwicklung, 6/7, 345-351.
Brenner, N. (2003) Standortpolitik, State Rescaling and the New Metropolitan Governance in Western Europe, disP- The Planning Review, 39 (152), 15-25.
Diller, C. & Knieling, J. (2003): Metropolregion Hamburg: Perspektiven der Zusammenarbeit über Ländergrenzen, Raumforschung und Raumordnung 61 (3), S. 198-210.
Ehlert, A.; Johannes, S.; Wedemeier, J. (2019): Wirtschaft im Umbruch - Region im Wandel: Die Entwicklung der Stadt-Land-Beziehung am Beispiel norddeutscher Metropolregionen, HWWI Policy Paper, No. 114, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), Hamburg, http://hdl.handle.net/10419/193440
Hofmeister, S. & Kühne, O. (Hrsg.) (2016): StadtLandschaften: Die neue Hybridita¨t von Stadt und Land, Wiesbaden: Springer Verlag.
Knieling, J. (Hrsg.) (2009): Metropolregionen: Innovation, Wettbewerb, Handlungsfähigkeit, Hannover: Akademie für Raumforschung und Landesplanung.
Priebs, A. (2004) Vom Stadt-Umland-Gegensatz zur vernetzten Stadtregion, in Gestring, N., Glasauer, H., Hannemann, C., Petrowsky, W. & Pohlan, J. (hrsg.), Jahrbuch StadtRegion 2003, Wiesbaden: Springer, S. 17-42.
Sieverts, T. (1997): Zwischenstadt : zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land, Braunschweig: Vieweg.
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