Lehrende: Prof. Dr. Hans-Christoph Koller
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 00c3b
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentare/ Inhalte: Bildungstheorie und empirische Bildungsforschung entstammen verschiedenen wissenschaftlichen Traditionen und sind lange Zeit getrennte Wege gegangen, so dass die bildungsphilosophische Reflexion von Humboldt bis Adorno als „Bildungstheorie ohne Bildungsforschung“ bezeichnet wurde, der umgekehrt eine „Bildungsforschung ohne Bildungstheorie“ gegenüberstehe (A. v. Prondczynsky). Seit einiger Zeit sind jedoch Tendenzen erkennbar, beide Traditionen stärker aufeinander zu beziehen und bildungstheoretische Reflexionen mit der empirischen Untersuchung der Voraussetzungen, Verlaufsformen und Resultate tatsächlicher Bildungsprozesse zu verknüpfen. Vor diesem Hintergrund soll in der Lehrveranstaltung erörtert werden, wie sich das Verhältnis von Bildungstheorie und empirischer Bildungsforschung (quantitativer oder qualitativer Art) genauer bestimmen lässt. Zur Debatte steht dabei sowohl, inwiefern (und welche) Bildungstheorien dazu geeignet sind, empirische Bildungsforschung anzuleiten, als auch, inwiefern (und welche Art von) Bildungsforschung zur Weiterentwicklung bildungstheoretischer Ansätze beitragen kann. Im Laufe des Seminars sollen die Teilnehmer*innen Gelegenheit bekommen, ausgewählte Forschungsprojekte unter den genannten Fragen kritisch zu analysieren sowie eigene Vorhaben (wie z.B. Masterarbeiten) vorzustellen und im Spannungsfeld von Bildungstheorie und empirischer Bildungsforschung zu verorten.
Literatur: Koller, Hans-Christoph: Grenzsicherung oder Wandel durch Annäherung? Zum Spannungsverhältnis zwischen Bildungstheorie und empirischer Bildungsforschung. In: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 58, Heft 1 (2012), S. 6-21.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen: Voraussetzung für die Modulabschlussprüfung ist im Regelfall die Erstellung eines schriftlichen Exposés für die Masterarbeit von ca. 10 Seiten.