Lehrende: Prof. Dr. Stephan Schmid
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
2,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 241
Kontingentschema: Phil_Standard_WS1415
Weitere Informationen:
Bitte beachten:
- Sollten Sie diese Veranstaltung im Rahmen des Fakultätsweiten Studium Generale der Fakultät für Geisteswissenschaften besuchen wollen, melden Sie sich bitte bei der Veranstaltung mit der Nummer 55-01.201.803 an.
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Kommentare/ Inhalte:
Die Unterscheidung zwischen Rationalismus und Empirismus gehört zum viel verwendeten, aber selten thematisierten Standard-Repertoire der Philosophie und ihrer Geschichte. Häufig wird die Unterscheidung in Begriffen angeborener Ideen erläutert: Während Rationalistinnen glauben, dass wir über angeborene Ideen verfügen, gehen Empiristen davon aus, dass wir alle Begriffe und Erkenntnis letztlich aus der Sinneserfahrung gewinnen. In jüngerer Zeit wurde eine andere Charakterisierung prominent: Der Rationalismus zeichne sich durch die Annahme des Prinzips des zureichenden Grundes aus, wonach es für alles einen Grund oder eine Erklärung gibt. Doch wie verhalten sich diese beiden Charakterisierungen des Rationalismus zueinander? Und gibt es einen interessanten inhaltlichen Zusammenhang zwischen der Annahme angeborener Ideen und der Akzeptanz des Prinzips des zureichenden Grundes? Und ganz grundsätzlich: Was spricht für diese beiden Ansichten, die auf Anhieb nur wenige für plausibel halten? Und was folgt daraus, wenn wir uns diese Ansichten zu eigen machen?
In der Vorlesung möchte ich diesen Fragen mit Blick auf die drei klassischen Rationalisten der frühen Neuzeit René Descartes, Benedict de Spinoza und Gottfried Wilhelm Leibniz nachgehen, aber auch weniger bekannte frühneuzeitliche Rationalist*innen vorstellen (wie Ralph Cudworth, Anne Conway, Nicolas Malebranche und Emilie du Châtelet). Ziel der Vorlesung ist es nicht nur, die uns heute häufig fremdartig erscheinende philosophische Position des Rationalismus in seiner frühneuzeitlichen Gestalt verständlicher zu machen, sondern auch, einen Bogen zur zeitgenössischen Diskussion des Rationalismus (etwa von Michael Della Rocca oder Shamik Dasgupta) zu schlagen.
Literatur:
Cottingham, John: The Rationalists, Oxford: Oxford University Press 1988.
Della Rocca, Michael, “Adventures in Rationalism”, Philosophic Exchange 43.1 (2013), 1-21.
Markie, Peter: “Rationalism vs. Empiricism”, The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Fall 2017 Edition), Edward N. Zalta (ed.),https://plato.stanford.edu/archives/fall2017/entries/rationalism-empiricism
Specht, Rainer, Hg.: Rationalismus, Stuttgart: Reclam, Stuttgart 2002.
Zusätzliche Hinweise zu Prüfungen:
Studienleistungen:
- regelmäßige Teilnahme
- sorgfältige Vor-/Nachbereitung der einzelnen Sitzungen
- erfolgreiche Bearbeitung eines Arbeitsblattes am Ende der Vorlesung
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