Lehrende: Dr. Christoph Walther
Veranstaltungsart:
Proseminar
Anzeige im Stundenplan:
PS Europa 6.-7. Jhd.
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
5 | 33
Weitere Informationen:
Bitte beachten Sie: Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist obligatorisch! Um trotz der eventuellen Nicht-Abmeldung durch Studierende alle Plätze in den Lehrveranstaltungen nutzen zu können, setzen die Lehrenden in jedem Fall alle zur ersten Sitzung nicht erschienenen direkt nach der Sitzung in STINE auf „inaktiv“. Das Studienbüro meldet dann an jedem Abend der ersten beiden Vorlesungswochen alle auf „inaktiv“ gesetzten Studierenden ab, um die Plätze für Nachrücker frei zu machen.
Sollten Sie als Studierende/r zur ersten Sitzung verhindert sein, an der Lehrveranstaltung aber teilnehmen wollen, setzen Sie die/den jeweiligen Lehrenden bitte unbedingt vorab davon in Kenntnis, damit Sie nicht irrtümlich abgemeldet werden.
Kommentare/ Inhalte:
Zehn Jahre nach der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers besiegte der Franke Chlodwig 486 den römischen Heerführer Syagrius und beseitigte damit die letzten Reste römische Herrschaft. An die Stelle des alten Imperiums trat nun ein dynamisches und fluides System unterschiedlicher Herrschaften und Reichsbildungen, die letztlich den Grundstein für die Struktur des modernen Europas legten. Warlords und Heilige, Heiden und Mönche prägten jene Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter. Wer aber waren diese „Barbaren", die sich anschickten die Römer zu beerben? Langhaarige Plünderer, edle Krieger oder friedliche Siedler? Im Proseminar sollen Gesellschaft, Kultur, Religion und Politik der unterschiedlichen frühmittelalterlichen Ethnien und Gruppen, ihre Beziehungen untereinander und ihr Umgang mit dem römischen Erbe untersucht werden. Der Fokus wird dabei vor allem auf dem Reich der Franken liegen, aber auch Goten, Langobarden und Vandalen sollen betrachtet werden. Im Mittelpunkt werden Kontinuitäten und Brüche mit der römischen Vergangenheit sowie die Möglichkeiten der Konfliktlösung in einer multiethnischen Gesellschaft stehen. Darüber hinaus wird die Rezeption der sogenannten „Völkerwanderung" und der „Germanen" in der deutschen und französischen Mediävistik untersucht werden. Am Beispiel von Quellen des frühen Mittelalters erarbeitet das Proseminar die grundlegenden Techniken und Kompetenzen zur Erforschung mittelalterlicher Geschichte.
Literatur:
Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte, Stuttgart 42014; Klaus Rosen, Die Völkerwanderung, München, 42009; Patrick J. Geary, Die Merowinger - Europa vor Karl dem Großen, München 32007; Yitzhak Hen, Roman Barbarians. The Royal Court and Culture in the Early Medieval West, Basingstoke/New York 2011; Sylvie Joye, Représentations modernes et contemporaines: barbares redécouverts, barbarie réinventée, in: Bruno Dumézil (Hg.), Les Barbares, Paris 2016, S. 89-116.
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