52-170 Der 'Reinhart Fuchs' des Elsässers Heinrich [DSL/DE-A-ÄdSL][DSL/DE-A-DSL][SLM-WB][Master-WB][SG-SLM]

Lehrende: Prof. Dr. Bernhard Jahn

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: 'Reinhart Fuchs'

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Punktzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich besucht wird.

Hinweis zur Teilnahme: Studierende, die die erste Seminarsitzung unentschuldigt versäumen, werden am Freitag in der ersten Woche der Vorlesungszeit von der Veranstaltung abgemeldet. Auf diese Weise stehen die frei werdenden Seminarplätze interessierten Studierenden während der zweiten Anmeldephase sicher zur Verfügung.

Kommentare/ Inhalte:
Das Tierepos, ein längerer, in Versen abgefasster erzählender Text, in dem typisierte Tierfiguren auftreten, erfreute sich im Mittelalter einiger Beliebtheit. In den Tierepen werden meist kleinere, seit der Antike bekannte Fabeln aufgegriffen und z.B. über Rahmenhandlungen kunstvoll zu größeren, selbstreflexiven Erzähleinheiten zusammengesetzt. Das Verhältnis von Menschlichem zu Animalischem wird dabei nicht statisch aufgefaßt, sondern im Verlauf der Erzählungen jeweils neu ausgehandelt und auf diese Weise dynamisiert. Tierepen haben meist eine sozialkritische, satirische Tendenz, der religiöse und politische Fragen bzw. Missstände zum Thema werden. Während die Fabeln meist mit einer eindeutigen, klar formulierten Moral schließen, ist die Frage nach dem didaktischen Zweck bei den Tierepen schwieriger oder gar nicht zu beantworten.
Am Beispiel des ersten deutschsprachigen Tierepos, des Reinhart Fuchs, das wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden ist, werden die Besonderheiten der mittelalterlichen Tierepik zu erarbeiten sein. Gleichzeitig dient das Seminar auch dazu, die im Einführungskurs erworbenen Grundkenntnisse im Umgang mit mittelhochdeutschen Texten zu vertiefen.
Keine Referate: Zu jeder zweiten Sitzung ist ein ein- bis zweiseitiger Essay zu schreiben.
 

Literatur:
Textgrundlage (bitte erwerben): Heinrich der Glîchezâre: Reinhart Fuchs. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hg. und übersetzt von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart 1986.