Lehrende: Dr. Britta Lübke
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: EW Sem 1 FoWe MA
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: Forschungsprojekt
Kommentare/ Inhalte: Ungewissheit begegnet uns im Leben, in der Schule und auch in den Naturwissenschaften täglich. Sie sind konstitutives Merkmal unserer Lebenswelt: Wir werden nie genau wissen, wie das Wetter morgen wird, Lehrer*innen wissen nie genau, was ihre Schüler*innen wirklich gelernt haben und jeder Forschungsprozess beginnt mit einer Frage, damit etwas nicht oder zumindest nicht genau zu wissen. In einem ersten Schritt werden wir uns in dieser Forschungswerkstatt dem Phänomen Ungewissheit in naturwissenschaftlichen Unterricht theoretisch nähren. Was heißt eigentlich Ungewissheit in diesem Kontext genau? Gibt es unterschiedliche Arten von Ungewissheit und warum sind diese für den naturwissenschaftlichen Unterricht überhaupt relevant? Ist Ungewissheit im Kontext der Klimakrise dasselbe wie im Kontext der Modellbildung? Was heißt es theoretisch eine Entscheidung unter Ungewissheit zu treffen? Mit Methoden der qualitativen Sozialforschung (z.B. Interviews, Beobachtungen, Dokumentenanalysen) werden wir uns in einem zweiten Schritt dem Phänomen Ungewissheit im naturwissenschaftlichen Unterricht und dem darauf gerichtete Handeln der Schülern*innen und Lehrer*innen empirisch annähern. Der Fokus liegt dabei auf der sogenannten fachlichen oder disziplinären Ungewissheit, also der Ungewissheit die im Unterrichtgegenstand und naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen selbst liegt. Wie wird beispielsweise beim Experimentieren mit Messabweichungen oder unerwarteten Messwerten umgegangen? Wie mit unterschiedlichen (und zum Teil widersprüchlichen) Perspektiven auf naturwissenschaftlich-ethisch-gesellschaftliche Fragen, z.B. im Kontext von Gesundheit, Klimakrise oder gentechnischer Verfahren? Dabei reflektieren wir auch, was es heißt, als Lehrer*in auf eine Frage keine Antwort zu wissen und erarbeiten in einem dritten Schritt Ideen, wie im konkreten Unterricht mit Ungewissheit umgegangen werden kann und soll. Die Forschungswerkstatt behandelt somit den Umgang mit Ungewissheit in Schule und Unterricht, verstanden als ein Nicht-Wissen bzw. ein Nicht-Genau-Wissen. Das Thema Ungewissheit knüpft an die theoretischen Grundideen des Fakultären Forschungsschwerpunkts 'Ungewissheit als Dimension pädagogischen Handelns' an (https://www.ew.uni-hamburg.de/forschung/fakultaere-forschungsschwerpunkte/ungewissheit.html). Dabei sind punktuelle Vernetzungen mit anderen Forschungswerkstätten geplant, die zwar andere inhaltliche Schwerpunktsetzungen haben, sich aber ebenfalls mit dem Thema Ungewissheit beschäftigen. Diese punktuellen Vernetzungen (z. B. in Form gemeinsamer Sitzungen) finden im Zeitfenster der Forschungswerkstatt statt.
