53-698 Stadt-Zwischen-Raum: Transiträume in der französischsprachigen Literatur [FRA-A03, -A04, SLM-WB, SG, FRL-05, -06, -07]

Lehrende: Lisa Marie Schiffers

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: Stadt-Zwischen-Raum

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch/Französisch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Weitere Informationen:
Die Angabe der Credits (3,0) bezieht sich auf die Anzahl der Leistungspunkte, wenn die Veranstaltung im WAHLBEREICH besucht wird.
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Kommentare/ Inhalte:
Räume strukturieren das menschliche Miteinander und verleihen ihm Gestalt. Dabei erstreckt sich die Vorstellung von „Raum“ von geographischen Territorien, über konkrete Orte bis hin zu virtuellen Netzwerken oder imaginären Räumlichkeiten. In literarischen Texten dient der Raum nicht nur als Ort der Handlung, sondern ist stets mit kulturellen Bedeutungen aufgeladen. An und im literarischen Raum spiegeln sich somit kulturelle Normen, Wertehierarchien und Machtverhältnisse wider, die die spannungsreichen Beziehungen zwischen Innen-, Außen- und Zwischenbereichen von Kulturen veranschaulichen und zur Verhandlung stellen. Im Zeitalter der Globalisierung und der transnationalen Mobilität gehören dynamische Übergangs- wie Zwischenräume, sogenannte Transit-Orte wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Stadträume, zu menschlichen Alltagserfahrungen und werden zu Schauplätzen sozialer Inklusions- wie Exklusionsmechanismen.
Im Rahmen dieses Seminars untersuchen wir anhand zeitgenössischer französischsprachiger Romane die literarische Darstellung und Funktion von Transiträumen. In Bezugnahme auf identitäts- und raumtheoretischen Konzepte, wie „Nicht-Orte“, „Heterotopien“ und „Third space“, beleuchten wir die dargestellten Figurenperspektiven und widmen uns der Frage, wie in den Texten räumliche Kategorien wie Zentrum, Peripherie, Rand und Grenze konstruiert werden. Inwiefern werden die literarischen Darstellungsverfahren genutzt, um die subjektiv erlebte Wahrnehmung von Stadt- bzw. Zwischen-Raum zu artikulieren, um Grenzen zu ziehen, aufzubrechen oder neue Handlungsspielräume zu eröffnen?

Literatur:
Primärtexte:
- Zeina Abirached: Mourir, partir, revenir : le jeu des hirondelles. Paris: Cambourakis, 2010
- Rachid Boudjedra: Topographie idéale pour une aggression caractérisée. Paris: Gallimard, 1986.
- Abdourahman A. Waberi: Transit. Paris: Gallimard, 2003.