52-246 Karl Philipp Moritz: Romane und ästhetische Schriften [DSL/DE-V-NdL] [SLM-WB] [DL-M02] [DL-M07] [DL-M09] [DL-M2] [DL-M8] [DL-M10] [DL-M14] [DE-ME-NdL] [Master-WB]

Lehrende: Dr. Eva Anna Maria Blome

Veranstaltungsart: Seminar II

Anzeige im Stundenplan: Karl Philipp Moritz

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
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Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-/Optionalbereich. -

Kommentare/ Inhalte:
„Er ist wie ein jüngerer Bruder von mir“, schrieb Goethe über Karl Philipp Moritz, „nur da vom Schicksal verwahrlost und beschädigt, wo ich begünstigt und vorgezogen bin.“ Nirgends zeigt sich das wohl deutlicher als in Moritz' 'psychologischem Roman' "Anton Reiser" (1785-1790). Der in großen Teilen autobiographische Text beschreibt die Kindheits- und Bildungsjahre eines jungen Mannes, der „von der Wiege an unterdrückt“ wurde und dessen labyrinthischer Werdegang ihn zwar aus dem ärmlichen Milieu seiner Herkunft herausträgt, ihn aber nicht als gefestigten, gerundeten Charakter und gesellschaftlich integriertes Individuum entstehen lässt. Die deformierten, beschädigten Subjekte und die gescheiterten Lebenswege interessieren Moritz auch in dem von ihm herausgegebenen "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" (1783-1793), der ersten psychologischen Zeitschrift Deutschlands, versammelt diese doch Fallgeschichten, in deren Mittelpunkt Kriminelle, Hypochonder, Selbstmörder und andere Traumatisierte stehen. "Das menschliche Elend", so der Titel eines Essays von 1786, beschäftigt Moritz offenbar sehr. Nicht weniger aber treiben ihn ästhetische Fragen um: "Über die bildende Nachahmung des Schönen" (1788) und andere programmatische Schriften des Autors prägen zentrale Vorstellungen von Kunstautonomie und Genieästhetik. Im Seminar soll diskutiert werden, wie sich "Anton Reiser" sowie Moritz‘ deutlich unerforschterer Doppelroman "Andreas Hartknopf" (1786/90) zu seinen ästhetischen Schriften ins Verhältnis setzen lassen.
Die Lektüre von "Anton Reiser" sollte zu Semesterbeginn bereits abgeschlossen sein.
Zur Anschaffung empfohlene Textausgabe:
Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Dichtungen und Schriften zur Erfahrungsseelenkunde. Text und Kommentar. Hg. v. Heide Hollmer und Albert Meier. Deutscher Klassiker Verlag: Frankfurt/M. 2006. 
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