52-232 Spiel-Räume des Theaters von Shakespeare bis Brecht (mit Exkursion) (T/M) (IntLit) [DSL/DE-A-NdL] [DSL/DE-A-DSL] [SLM-WB] [Master-WB]

Lehrende: Felix Florian Lempp

Veranstaltungsart: Seminar Ib

Anzeige im Stundenplan: Spiel-Räume

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Weitere Informationen:
(mit Exkursion) (T/M) (IntLit) [/dslde-a-ndl] [/dslde-a-dsl] [slm-wb] [/Master-WB Die Angabe der Credits (3,0 bzw. 2,0) bezieht sich auf die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte beim Besuch der Veranstaltung im Wahl-Optionalbereich. -

Kommentare/ Inhalte:
„Bühnenkunst ist Raumkunst“, das stellte Max Herrmann, einer der Begründer der deutschen Theaterwissenschaft, bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fest. Doch welche Räume sind es genau, die beim Blick auf das Theater als Kunstform von Interesse sind? Oft genug beschränkt sich die Untersuchung theatraler Räumlichkeit nur auf das Bühnenbild und seine Anlage in den Regieanweisungen der Dramentexte: William Shakespeares "Hamlet" kehrt nach Helsingör zurück, Friedrich Schillers "Räuber" brauchen ihren Wald wie Arthur Schnitzlers "Anatol" seinen bürgerlichen Salon oder Bertolt Brechts "Guter Mensch von Sezuan" einen Tabakladen. Doch bei genauerer Betrachtung ist diese Dimension des theatralen Raumes nur eine unter vielen: Wie verhalten sich zu diesen textuellen Raumentwürfen die Raumvorstellungen des Regieteams, die in der Inszenierung auf die Bühne gebracht werden? Und wie korrelieren der Raum des Publikums und diese szenischen Bühnenräume? Unser Seminar wird sich mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen, wenn wir Spiel-Räume des Theaters in ihren vielfältigen Erscheinungsformen untersuchen. Da wir dabei diese Räume von Shakespeare bis Brecht in ihren historischen und epochenspezifischen Kontexten analysieren, bietet die Veranstaltung neben einer Einführung in literatur- und theaterwissenschaftliche Raumkonzepte auch einen Streifzug durch die Theatergeschichte.
Das Seminar ist zweiteilig aufgebaut: In den Sitzungen erarbeiten wir uns anhand von raumtheoretischen Konzepten und der Lektüre ausgewählter Dramentexte das Rüstzeug, das wir für den zweiten Seminarteil benötigen: Dieser besteht zum einen in einem gemeinsamen Vorstellungsbesuch im Thalia Theater, für den auch eine Führung durch dessen verschiedene Räume geplant ist. Zum anderen findet am Samstag, 18.01.2020, eine Exkursion in die Theatergeschichtliche Sammlung der CAU Kiel (in Kooperation mit Julia Ilgner) statt, deren Bestände fotografische Inszenierungsdokumentationen, Bühnenbildentwürfe und Textsammlungen umfassen. Dort werden wir unsere erarbeiteten Raum-Konzepte bei der Analyse dieser Inszenierungs- und Aufführungsdokumente anwenden. Der Theaterbesuch und die Exkursion bilden zusammen die Hälfte der für das Seminar vorgesehenen Präsenzzeit, die unten angegebenen Seminarsitzungen reduzieren sich entsprechend. In der ersten Sitzung wird bekanntgegeben, welche der hier angeführten Termine stattfinden.
Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten ist neben regelmäßiger aktiver Teilnahme am Seminar (d.h. an Sitzungen wie auch Theaterbesuch und Exkursion) das Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem in der Veranstaltung bearbeiteten Thema (10-15 Seiten). Studierende, die das Seminar im Wahlbereich belegen, fertigen eine 3-5 seitige Reflexion zur Exkursion oder zu einem selbstgewählten Thema aus dem Bereich der im Seminar bearbeiteten Inhalte an.
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